1. |
Intro
01:44
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Siehts du dieses Licht?
Es scheint fast nur für dich zu scheinen
und alles drumherum wird plötzlich greifbar und ganz klein
Auch du bist eben nur ein Teil von dem, was so passiert
und sich dagegen wehren haben schon andere probiert
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2. |
Pause
04:20
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Es gibt so vieles zu tun, is` kaum noch Zeit um zu ruhen
Wir müssen weiter kommen, des uns andre nich` überholen können
Und wer stehen bleibt verliert, egal wie schwach und lädiert
Jeder hat ja die Chance gehabt und is`selbst dran schuld, wenn er nix draus macht
Wir müssen funktionier`n, uns etablier`n
bloß keine Müdigkeit, es geht hier um Beständigkeit
Das ganze bitte recht entspannt, gutaussehend und charmant
Is` doch `ne Kleinigkeit, alles was wir brauchen is` mehr Zeit
Wir bräuchten viel mehr zeit
Wir bräuchten viel mehr zeit
Und so hetzen wir uns `rum, verlier`n den Blick fürs drumherum
wer kann schon alles seh`n, wenn die Dinge nur vorüberzieh`n
Ja manchmal wirkt des alles kalt, viel zu kompakt und zu geballt
dann wird uns schnell bewusst, dass hier irgendetwas fehlen muss
Bei all dem Druck hier, bei all dem Stress hier
vergisst man viel zu schnell, es is` nich` alles nur konventionell
Es gibt so magisches zu sehen, wenn wir nur kurz still steh`n
Es steckt in jeder kleinen Nichtigkeit, und es tut so gut, also nehmen sie sich mehr Zeit
Bitte nehmen sie sich mehr Zeit
Bitte nehmen sie sich mehr Zeit
Die schönen kleinen Momente, die stecken im Detail
man könnte sie verpassen, gehen sie nich` daran vorbei
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3. |
Oder nich?
04:22
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Hallo und Danke, für dein Geschwätz,
es war echt lustig, doch ich weiß nich` welchem Zwecks
Ne keine Frage, is` schon klar
in deinem Leben läuft echt alles wunderbar
denn du hast Alles erreicht und da geht noch viel mehr
wenn man sich ständig nur anpasst, dann is` des nich` schwer
Oder nich?
Des nennst du Leben, dein akzeptieren
ständig nur funktionieren statt zu agieren
Die Dinge hinnehmen, wie sie halt sind
nich` hinterfragen, und so zu tun als wär` man blind
Man muss ja sehen wo man bleibt, was man zählt, wer man is`
wenn man dann ständig nur aneckt, dann kriegt man halt nix
Oder nich?
Des muss doch nerven, so zu sein
sich einzureden, alles wär` astrein
Du weist doch selber, dass des nich` stimmt,
dass man uns immer mehr zu Ja-Sagern trimmt
Und auch du bist dabei, es sind nich` nur die Andern
Wach doch endlich mal auf, es is` Zeit was zu ändern!
Oder nich?
Es hilft nich`, sich immer nur beschweren
Ne, es bringt nix sich immer nur beschweren
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4. |
Ich könnte
03:19
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Ich könnte lesen, könnte putzen, könnte aufräumen, könnte lernen,
könnte fernseh`n, mich mal duschen, mich rasieren, den Müll entleeren
Ich könnt` mal rausgeh`n, in`n Park, Enten füttern und rasier`n,
mich meiner Umwelt präsentier`n, mit andern Männern duellier`n
Ich könnt` zu Lidl oder Plus, mich mal umseh`n und was kaufen,
Freunden sagen „Kommt vorbei“ und mit ihnen einen Saufen
Ich könnt` des Fahrrad, des im Keller steht, endlich reparier`n
und die komischen Gedanken in meinem Kopf ignorier`n
Einfach alles ignorier`n
Ich könnt` die ganzen losen Photos nach Ereignissen sortier`n,
in ein Fotoalbum kleben und schriftlich kommentier`n
Ich könnt` davonzieh`n, ganz weit weg, nach London oder Prag
und versuchen zu verdrängen, wie sehr ich dich doch mag
Ja, wie sehr ich dich doch mag
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5. |
Das Lied vom armen Reh
02:21
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Das arme, arme Reh
liegt auf der Straße überfahr`n
Das arme, arme Reh
liegt auf der Straße überfahr`n
Einfach überfahr`n
Das arme, arme Reh
is`doch selber d`ran schuld
Und ich kleiner Wicht hab Zweifel,
ob es hilft still zu stehen
und den Andern beim Hetzen zuzuseh`n
Ich kleiner Wicht hab Zweifel,
ob es hilft still zu stehen
Einfach so, einfach so
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6. |
Perfektionisten
05:28
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Ach wär des alles nich so neblig und so cremig und egal
Ja wär des alles nich so billig, so pomadig und banal
Man könnte meinen wir wären stolz auf die Dinge um uns rum
Was wir tun, tun wir richtig, wir machen alles gang, gang genau
Alles ganz, ganz genau
Und wir dreh`n uns immer weiter an diesem Punkt an dem wir stehen
Ja wir dreh`n uns immer schneller und mir wird schon langsam schlecht
Ach würd doch alles einfach laufen, wie wir wollen dann würde alles funktionieren
Ohne die unnötigen Fehler und des blöde Rumdiskutieren
Man könnte meinen die ganze Welt hätt` sich gegen uns verschwor`n
Wir müssen uns ständig neu behaupten, immer wieder neu von vorn
Immer wieder neu von vorn
Und wir drehen uns immer weiter an diesem Punkt an dem wir stehen
Ja wir drehen uns immer schneller und mir wird schon langsam schlecht
Und egal wo ich jetzt hinseh`, ich seh überall nur Dreck
Hier muss mal irgendjemand aufräumen;
Ach schmeiß den Scheiß doch einfach weg
Und auch du bist dabei zu verdrehen
mal nach links, mal nach rechts, dann mal sehen
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7. |
Kann nich schlafen
04:34
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Ich bin so müde, doch schlafen kann ich nich`
Ich bin gefangen in meinen Gedanken
an dich
In diesen Tagen voller Schnelllebigkeit sind wir immer auf der Suche nach Beständigkeit
Doch egal wie wir uns mühen, sie ist uns immer eins voraus,
lässt uns stehen in uns`rem Frust und lacht uns hämisch aus
Ja was bleibt uns dann noch übrig als verbittert zu sein,
denn wer is schon gern nur Zweiter und das arme dumme Schwein
Ja, das entspricht nicht unserm Anspruch und der Selbstverständlichkeit.
Also bitte komm zurück liebe Beständigkeit.
Bitte komm zurück liebe Beständigkeit.
Denn ohne dich ist alles so mühsam und schwer
Ach Beständigkeit, du fehlst mir so sehr.
Ich bin so müde, doch schlafen kann ich nich`
Ich bin gefangen in meinen Gedanken
an dich
nur an dich
In diesen vollgepackten Tagen gibt’s so vieles zu ertragen, ohne dich
Wir müssen ständig neu entscheiden, wer wir sind und was wir wollen und was nich`
Bei all der grenzenlosen Vielfalt und den tausenden Optionen,
bei all der Überforderung verlier` ich immer mehr an Boden
Und die große Selbstständigkeit hab ich so satt und leid
Ja, ohne dich ist alles mühsam und schwer
Ach Beständigkeit, du fehlst mir so sehr
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8. |
Eitelkeit & Schnee
02:13
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Meine Füße werden schwer und der Kopf so komisch leer
ich seh` wohin ich seh` nur Eitelkeit und Schnee
Und sie strahlen in ihrer Pracht, voller Wucht und voller Macht
und die andern drumherum salutier`n gebückt und stumm.
Meine Füße werden schwer und der Kopf so komisch leer
ich seh` wohin ich seh` nur Eitelkeit und Schnee
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9. |
Bäume
04:54
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Was müssen das für Bäume sein, wo die großen Elefanten spazieren gehen ohne sich zu stoßen
Rechts sind Zäune, links sind Zäune und dazwischen Zwischenräume
Was könnten das für Bäume sein, wo die großen Lobbyisten hausieren gehen ohne sich zu stoßen
Rechts sind Fronten, links sind Fronten und dazwischen dicke Konten
Und es werden immer mehr
Ja, es werden immer mehr
Es werden immer mehr
Sie sagen; Auf geht’s, ab geht’s, hört mal alle her
wir bauen euch einen Tempel, wenn ihr brav seid noch viel mehr
mit lauter tollen Dingen, wie Flatrate und so
also freut euch und zickt nicht, seid glücklich und froh
Auf geht’s, ab geht’s, seht mal alle her
hier könnt ihr was erleben und wer mitzieht hat`s nicht schwer
Ekstase bis zum Umfallen zum Happy-Hour-Preis
also hört mal auf auf zu jammern und vergesst den ganzen Scheiß
Und wir rennen immer hinterher
Wir rennen immer hinterher
Während wir still rumstehen, uns dabei selbst zusehen
da nutzen die die Chance den lukrativen Weg zu gehen
Ich mein, Menschenrechte brauch doch keiner, Umweltschutz is` was für Heuler
Klimawandel, nie gehört, ein Blender ist, wer darauf schwört
Verhungern muss hier keiner mehr und wir brauchen unsere Bundeswehr
Altersarmut, weg damit, denn wichtig ist wir bleiben fit!
Es is nich gut zu warten, es is nich gut zu warten
Wir haben schon viel zu lang gewartet.
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10. |
Der Traum
03:22
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Ich hatte einen sonderbaren Traum, wir gingen dort zusammen durch einen Park
Die Sonne schien direkt auf unser Haupt, erzeugte so ein wärmendes Gefühl
Der Weg, auf dem wir gingen war bemalt mit lauter kleinen, bunten Ornamenten
Sie tanzten ausgelassen um uns `rum und summten eine schiefe Melodie
Hoch die Internationale Solidarität,
hoch die internationale Solidarität
Sie lachten und sie nahmen uns an die Hand und führten uns hinein in einen Wald
Vorbei an meterhohen, kahlen Bäumen, die uns ganz gemächlich, doch beständig folgten
Plötzlich standen wir inmitten von dem Wald auf einer sonnigen und unbewachs`nen Fläche
Es erschien wie aus dem Nichts ein großer Elch,
der sah tief und ganz vertrauenswürdig an und sang:
Hoch die internationale Solidarität
hoch die internationale Solidarität
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11. |
Hier bei dir
05:31
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Ich spüre meinen Kopf nich` mehr
und ich spüre meine Hast nich` mehr
Die ganzen Plagen und blöden Fragen, der ganze Wirrwarr, die Gedanken an früher
der ganze Strom unter dem ich steh, seitdem ich nich` mehr joggen geh`
Die vielen Zwänge, die empfundene Enge, der ganze Scheiß um jeden Preis
die ständige angst, dass ich was verpass`, wenn ich die Zeit mal laufen lass
des löst sich einfach alles auf
Deswegen bin ich hier bei dir
deswegen bin ich hier bei dir
In dieser sogenannten Enge, vor der einen immer alle warnen, die selber nur umherirren
Die haben doch alle keinen Plan
Ja, ich spüre meinen Kopf nich mehr
Und ich spüre meine Angst nich`` mehr
Der ganze Trubel um mich `rum wird scheinbar langsamer und stumm
verliert die Kraft mich mitzureißen und an `ner Ecke rauszuschmeißen
Die Aggressionen und der Frust gepaart mit chronischer Unlust
und das Gefühl nich` zu bestehen und diese Welt nicht zu verstehen
des löst sich einfach alles auf
Und deswegen bin ich hier bei
deswegen bin ich hier bei dir
In dieser sogenannten Enge, die einem die Freiheit raubt,
die einem Leidenschaft und Spaß nimmt und Energie aussaugt
Und ich will hier nich` mehr weg
Ne, ich will hier nich` mehr weg
Deswegen bin ich hier bei dir
Deswegen bin ich hier bei dir
In dieser sogenannten Enge, vor der einen immer alle warnen,
die selber umherirren
Die haben doch alle keinen Plan
Die haben doch alle keinen Plan
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12. |
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13. |
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Individualisiertes Curriculum
Du & ich immer mittendrin
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14. |
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Es gibt so vieles zu tun, is` kaum noch Zeit um zu ruhen
Wir müssen weiter kommen, des uns andre nich` überholen können
Und wer stehen bleibt verliert, egal wie schwach und lädiert
Jeder hat ja die Chance gehabt und is`selbst dran schuld, wenn er nix draus macht
Wir müssen funktionier`n, uns etablier`n
bloß keine Müdigkeit, es geht hier um Beständigkeit
Das ganze bitte recht entspannt, gutaussehend und charmant
Is` doch `ne Kleinigkeit, alles was wir brauchen is` mehr Zeit
Wir bräuchten viel mehr zeit
Wir bräuchten viel mehr zeit
Und so hetzen wir uns `rum, verlier`n den Blick fürs drumherum
wer kann schon alles seh`n, wenn die Dinge nur vorüberzieh`n
Ja manchmal wirkt des alles kalt, viel zu kompakt und zu geballt
dann wird uns schnell bewusst, dass hier irgendetwas fehlen muss
Bei all dem Druck hier, bei all dem Stress hier
vergisst man viel zu schnell, es is` nich` alles nur konventionell
Es gibt so magisches zu sehen, wenn wir nur kurz still steh`n
Es steckt in jeder kleinen Nichtigkeit, und es tut so gut, also nehmen sie sich mehr Zeit
Bitte nehmen sie sich mehr Zeit
Bitte nehmen sie sich mehr Zeit
Die schönen kleinen Momente, die stecken im Detail
man könnte sie verpassen, gehen sie nich` daran vorbei
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Bischler Heidelberg, Germany
Bischler ist ein Liedermacher der modernen Art.
Wortgewandt und prägnant, verpackt in eingängige und abwechslungsreiche Melodien, erzählt er Geschichten vom normalen Alltagswahn und dem ganzen Drumherum.
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